15.03.2023 | Gießener Allgemeine (Deutschland)

Musikalisches Opfer bei den Meisterkonzerten

Selten erlebt man ein derart durchdacht konzipiertes, in sich vollends geschlossenes Programm.

26.01.2023 | Rheinische Post (Deutschland)

… Spannende Irritationsmomente entstanden mit den „Canonic Inventions“, die so filigran zwischen die Bach-Sätze eingewoben waren, dass man sich manchmal fragte, warum Bachs Musik plötzlich so modern klingt.

15.02.2022 | BR-Klassik (Deutschland)

CD-Tipp

NeoBarock – Rückzug ins barocke Arkadien

Das Kölner Ensemble NeoBarock entführt auf leisen Schwingen in ein utopisches Ideal: Arkadien. Malerisch, melancholisch oder tanzfreudig. So stellten sich Schmelzer, Biber, Tartini und Kollegen in ihren Pastoralen und Pastorellen das Schäferidyll vor. NeoBarock ist mit diesem Programm ein irdisch-schönes Album über paradiesische Zustände gelungen.

Die gesamte Kritik zum Nachhören

27.06.2021 | klassikfavori.de (Deutschland)

ZAMUS: early music festival. Ustvolskajas Klarinettentrio

NeoBarock stellt die drei Sätze des von Galina Ustwolskajas 1949 komponierten Klarinettentrios ins Zentrum. Das heißt aber nicht, dass die Zwischengänge mit barocken Tastenkompositionen von Johann Jakob Froberger oder François Couperin weniger gehaltvoll wären. Die mit Virtuosität gespickte Sonata detta la Desperata vom Italiener Carlo Farina, die in Verzweiflung mit chromatisch abwärts ziehenden Tönen endet, ist erster Höhepunkt. Maren Ries spielt sie auf der Barockgeige, bevor sie zum modernen Instrument greift. Das Einleitungsstück ist ein Prélude non-mesuré des französischen Tastenmaîtres Jean-Henri D’Anglebert, bei welchem Taktstriche fehlen, damit der Ausführende sich der Inspiration durch Harmonieabfolgen zeitlich ungebunden hingeben kann. Stanislav Gres gelingt das fantastisch. Genauso souverän wechselt er zum Flügel für den ersten Ustvolskaja-Satz, den der Klarinettist Marco Thomas erstmal mit aus dem Nichts entwickelten fast gehauchten Tönen beginnt. Sie fügen sich wie gesprochene Phrasen eines Gebets. Ein inniger Moment, der bald durch harsche Einwürfe des Klaviers und der Violine sein Ende findet. Jeder einzelne Satz entwickelt Sogwirkung, auch durch die Unerbittlichkeit wie Innigkeit, die die drei Musiker einzeln und gemeinsam in die Töne legen. Zitate wie „Mein Jesus kömmt: nun gute Nacht. Weil ich fahr ins Himmelhaus“ in das kleine Abendprogramm wie Haikus eingefügt, sind dem Schlusschoral „Es ist genug“ aus Johann Sebastian Bachs Kantate O Ewigkeit, du Donnerwort entnommen. Mit diesem Choral rundet NeoBarock einen Bogen, unter dem sich barocke und moderne Musik vieldeutig gelungen ergänzt haben.

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10.05.2021 | bachtrack.com (Deutschland)

NeoBarock gestreamt von der Musikwoche Hitzacker

Rameaus Suite der Ballett-Oper Les Indes Galantes, begann – dem Motto Ouvertüre gemäß – mit ebensolcher Einleitung, die von Verve und Ries‘ gestenreicher Lebhaftigkeit an der Violine getragen war. Eine organisch gesteigerte Abfolge an Intensität war zudem in Jean Barrières Triosonate in d-Moll zu beobachten, als das schon mit verlangendem Zug und phrasiert belüftetem Atem bedachte Adagio sein schnelles ausgiebiges Ausleben im Allegro fand. Während die folgende Aria nochmals gediegenen Affekt und Theatralik satt in die leidenschaftlichen Instrumental-Vokalitäten einbrachte, platzte aus der Giga ein wildes Statement, dessen Emotionen ebenfalls nicht hinter dem Berg halten konnten. Den Rameau’schen Slang des barock so beliebten idyllisch-pausbäckich Dörflichen einer Pastorale verarbeitete Giuseppe Tartini in italienischer Bordun-Folkloristik und natürlich skordatur-geigerischer Exzentrik. Von der recht gemütlichen Grundstimmung des Grave mit liberalerer Sicherheit und Ausdruckskraft im spielerischen Handeln entwickelte sich bei NeoBarock eine kunstfertige, von Klarheit geprägte, zünftige Sause mit schroff-derben Doppelgriffen, Gefällen in schrägeren Tempoaugenzwinkern sowie Läufen und einer klassisch nicht auszulassenden Portamento-Grätsche, an dessen Ende ein davon konklusiv inspirierter, durch sein Largo-Presto-Wechsel diametral abgegrenzter Siciliano mit Halbtonverschiebungen und finalem Simultan-Pizzicato-Arco Ries‘ stand.

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06.10.2020 | Westfälische Nachrichten (Deutschland)

Vier Einzelkönner, ein Klangkörper

NeoBarock verfügt nicht nur über ein sehr, sehr großes und teils entlegenes Repertoire sondern mobilisiert viel Fantasie, um für ein spannendes Hörerlebnis zu sorgen. Genauso war es auch diesmal wieder im Sophiensaal. Keiner der Zuhörer wird sich auch nur einen Augenblick lang gelangweilt haben. Vier Individuen, die in geradezu idealer Weise „zusammenschmelzen“, wenn es darum geht, den unglaublich expressiven Tiefgang der Musik zu erspüren. Mit ungezügelter Vitalität setzte NeoBarock die Partituren um. Ganz abgesehen von dem konsequent gleichen Pulsschlag, der die Interpreten dicht miteinander verband.

08.09.2020 | Klasika Plus (Tschechien)

Auf den Spuren von Königin Kristina I. von Schweden

Der Barocksaal der Burg Troja erlebte am Montag ein unglaubliches musikalisches Erlebnis.
NeoBarock überraschte mit seiner Leichtigkeit und unglaublicher, oft überwältigender Virtuosität. Diese heldenhafte Leistung wurde vom Publikum nicht nur mit langem Applaus, sondern auch mit bewundernden Worten des Lobes und Staunens gewürdigt.

28.02.2020 | Dag og Tid (Norwegen)

Die innerste Ebene

NeoBarock offenbart die verschiedenen Kompositionsebenen in Bachs Triosonaten.
Manches von Bachs Kammermusikkompositionen muss verlorengegangen sein – diesen Verlust behebt das deutsche Streicherensemble NeoBarock mit dem interessanten Album Metamorphose.
… mit glockenreiner Intonation sowie außergewöhnlichem Zusammenspiel und Artikulation. … Im ruhigen «Adagio» Mittelsatz (BWV 1029) verschmelzen die gleichwertigen Violinstimmen so sehr miteinander, dass die schönen Dissonanzen extra gut herauskommen.

24.02.2020 | Early Music Review (UK)

… nothing except delight.

In a substantial essay, the moving spirit of NeoBarock, Maren Ries, makes the case for the concerto version being a later adaptation, where nothing substantial is added to the doubling violin parts in the tuttis, and the viola adds only such harmonies as are implied by the bass, and indeed nothing is lost in their trio sonata version.

Den gesamten Artikel lesen unter: Early Music Review

16.12.2019 | Westfälische Nachrichten (Deutschland)

Was diese vier Musiker aus den Saiten holen, ist wahrhaft mitreißend. Bei „NeoBarock“ klingt Alte Musik so frisch und lebendig, wie die Moderationen der Violinistin Ries es auch sind. Diese hatte sich mittels ihrer Barockvioline zuvor selbst in einen Erzengel verwandelt, als sie die „Verkündigung“  darstellte. Und wie! Heinrich Ignaz Franz Biber hatte im 17. Jahrhundert so viel Klang und Ausdruckskraft in seine Rosenkranz-Sonaten gelegt, dass die Violine hier mühelos zum tirilierenden Gottesboten mutiert. Mit jauchzendem Ton und flirrenden Auszierungen und Saitensprüngen, die das euphorische Flattern der Engelsflügel lautmalerisch nachzeichnen. Alles sinnlich unterfüttert vom Continuo-Spiel des Cembalos (Stanislav Gres) und des Barockcellos (Ariane Spiegel).

13.08.2019 | Oberpfalz Medien (Deutschland)

Ein perfektes harmonisches Zusammenspiel, technische Brillanz und ausdrucksstarke Gestaltung zeichnen NeoBarock aus. In Bibers „Sonata representativa“ kratzt, faucht, stöhnt die Geige und schmiegt sich liebevoll an, betört durch Klangschönheit. Das Continuo-Team wuchs über sich hinause, ohne die Handlungen der Violine einzuschränken. Die Verzierungen sind fein abgestimmt. Barockmusik vom Allerfeinsten, fußend auf sorgsamem Quellenstudium, hinreißender Interpretation mit Esprit und Temperament sowie enormer Musikalität versehen.

20.03.2019 | Gießener Anzeiger (Deutschland)

Dieses Konzert war beglückend.

Nur selten kommt man als Musikkritiker in die Verlegenheit, dass man ein Konzerterlebnis als beglückend beschreiben möchte – das hat ja doch einen sentimentalen Beiklang, eine unsachliche Note. Aber in diesem Fall muss es einfach einmal sein, ausnahmsweise: Dieses Konzert war beglückend.
Eigentlich kam das gar nicht gänzlich unerwartet, denn das „Ensemble NeoBarock“ hat einen ausgezeichneten Ruf und ist für seine einnehmenden, ja fesselnden musikalischen Interpretationen längst bekannt.

Gleich im Konzert für zwei Violinen und Basso continuo aus der Sammlung „Chelys sonora“ des Benediktinermönchs Johann Valentin Rathgeber (1682 – 1750) zeigte das Ensemble die Fülle und Freudigkeit dieser italienisch beeinflussten Kompositionen aus dem süddeutschen Raum.
Als sehnsuchtsvollen Ruf einer anderen Welt, als drängendes, friedvolles Verlangen gestaltete dann Maren Ries die Sonate in D-Dur von Rupert Ignaz Mayr (1646 – 1712), Violinist an verschiedenen katholischen Höfen: Das war eine Meisterleistung in einem warmen, weichen, noch in den Echos tragenden und auch in den handfesteren, tänzerischen Teilen nie an Schönheit verlierenden Klang – sprechender, ausdrucksvoller kann Musik kaum sein.
Mit „Fandango“ von Antonio Soler (1729 -1783) und der „Partita sopra la Monicha“ von Girolamo Frescobaldi (1583 – 1643) für Solo-Cembalo bewies Stanislav Gres die Strahlkraft seines Instruments in den teilweise atemberaubend virtuosen Variationen dieser Stücke. Solers spanischer Tanz baut seine Rasanz langsam auf, geradezu fühlt man sich in Trance versetzt – irgendwann fängt man an, Phänomene wie die in Europa zeitweise grassierende Tanzwut zu verstehen.
Hinreißender Höhepunkt des Abends war dann zweifelsohne der Abschluss: In der sechsten Partia aus Heinrich Ignaz Franz Bibers (1644 – 1704) „Harmonia artificioso-ariosa“ von 1696 geben sich die Streicher die Klinke in die Hand, um sich gegenseitig noch immer an Kunstfertigkeit zu übertreffen. Biber führt in dieser Sammlung alles vor, was auf Streichinstrumenten zu seiner Zeit technisch möglich war. Das Ensemble verband solche Virtuosität mit höchster Musikalität. Puls und Atem der Musik waren von vollendeter Organizität, während sich aus der einfachen Aria des Themas nach und nach die immer irrwitzigeren Variationen entwickelten. Das Arienthema war bei all dem immer transparent.

Das ist vollendete Einheit in der Mannigfaltigkeit.

02.10.2018 | Westfälische Nachrichten (Deutschland)

Das war Weltklasse

In der Form, wie NeoBarock am Sonntagabend im Sophiensaal konzertierte, wird man gewiss noch einiges von Ihnen hören. … derart mitreißend, dass es bereits vor der Pause ersten Jubel und Bravorufe setzte. …Wie ein Wiesel raste Cellistin Ariane Spiegel durch manch solistische Stelle und wechselte sich dann wieder mit den Geigen, die sich packende Gewitter-Duelle lieferten, ab. Cembalist Stanislav Gres verzichtete auf jeden ablenkenden Schnickschnack und bescherte stupende virtuos mit seiner Interpretation Glücksgefühle. Charmant und eloquent konferierte Maren Ries zu musikhistorischen Besonderheiten. Dann gab es gleich das nächste musikalische Spitzenerlebnis. Dank der profunden Kenntnis historischer Aufführungspraxis und großem instrumentalen Können war das gesamte Konzert eine einzige Entdeckungsreise.

Fantastisch!

30.09.2018 | Cellesche Zeitung (Deutschland)

Das war musikalische Leidenschaft pur. Denn diese Spezialisten Alter Musik gehen in ihrem Spiel ihrer Leidenschaft nach und können dies auch direkt den Zuhörern vermitteln. Da musste man sogar als Skeptiker der historisch informierten Aufführungspraxis zugeben: So reißt Alte Musik mit! Die Musiker des Ensembles NeoBarock spielten die Modernität dieser Musik radikal aus und vermittelten die emotionale Aufgeladenheit genauso wie die Originalität in Stimmführung und Harmonik.  Vivaldis „Follia“ wurde von NeoBarock mit geradezu überrumpelnder Musizierlust und Musikalität dargeboten, dass man nur so staunte. Dieses Ensemble sollte regelmäßig in Celle zu hören sein.

Ein ganz starker Abend.

23.03.2018 | Bote (Schweiz)

Barockmusik vom Allerfeinsten

NeoBarock brillierte mit einer seltenen Trouvaille
Das unübertreffliche Ensemble NeoBarock trat mit einem fulminanten Feuerwerk auf. … faszinierende Frische und Lebendigkeit, energiegeladen und spielerisch differenziert bis ins letzte Detail – ein Hochgenuss sowohl für den Barockmusikliebhaber als auch für den kritischen Kenner – wo keine Wünsche offenblieben. Schon der erste, improvisatorisch ausgezierte Akkord ließ aufhorchen, wie präsent und präzise aus einem Guss das spannungsgeladene Zusammenspiel war: durchsichtig spritzig, schwungvoll locker, ebenso leidenschaftlich wie temperamentvoll. … facettenreiche Gestaltung jedes einzelnen Tones durch sprechende Artikulation, Dynamik und agogische Feinheit.

… stürmischer Applaus.

Süddeutsche Zeitung

„Die Virtuosität von NeoBarock fächerte sich wie ein Kosmos der barocken Welt auf, immer wieder entstanden neue und noch nicht gehörte Spielfiguren in berstender Vitalität.“

Giessener Anzeiger

„Die Luft im Saal schien zu knistern, so energiegeladen spielte das Quartett. Ein großer Wurf …“

Huffington Post (USA)

„Die Auftritte von NeoBarock sind stilistisch brillant, dynamisch, leidenschaftlich und nehmen in der Bach-Interpretation des 21. Jahrhunderts eine wegweisende Spitzenposition ein.“

Neue Westfälische Zeitung

„Geniales Ensemble
Wer NeoBarock hören durfte, kommt garantiert wieder und will mehr.“

Schaffhauser Nachrichten (CH)

„Sternstunde mit NeoBarock
… ein sinnlich musikalisches Feuerwerk ohne einen einzigen Takt Langeweile.“

Südkurier

„NeoBarock spielt mit expressiver Leidenschaft, mit Herzblut getränkter Lebenslust und Sinnlichkeit und einer Spielweise, von der man nicht genug bekommen kann.“

Neue Westfälische Zeitung

„Feinste Präzisionsarbeit
Am Freitag konzertierten die fantastischen Vier im Kloster.“

Fono Forum

„… so affektbetont präsentiert, dass es richtig unter die Haut geht.“